Das leidige Thema Lizenzen
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In großen IT- und Reorganisationsprojekten werden ansehnliche Beträge für Software fällig, für den Kauf von Lizenzen. Anders als bei dem monatlichen Bezug von Cloud-Lizenzen, bei dem sehr große Kostentransparenz besteht, ist die Lizensierung gekaufter Software ein Thema, das zeitweise auch einen Trusted Advisor beschäftigt.
Dabei sollte zuerst darauf geachtet werden, dass die aktuellen Rechnungen des Softwareanbieters mit früheren Rechnungen verglichen werden. Ab und zu kommt es vor, dass Lizenzen erneut berechnet werden, die bereits zuvor berechnet worden waren. Bei Bestellung weiterer Lizenzen ist darauf zu achten, ob nicht aus einem früher bestellten Kontingent noch Lizenzen abgerufen werden können. Schließlich ist die zeitliche Gültigkeit von Lizenzen zu beachten. Manche Lizenzen gelten für einen Zeitraum und alle Softwareversionen in diesem Zeitraum, andere zeitlich unbegrenzt, aber nur für die im Lizenzschein angegebene Softwareversion. Pflege wäre dann gesondert zu bezahlen.
Eine noch stärkere, inhaltlich überhaupt nicht gerechtfertigte Verkomplizierung von Lizenzmodellen nehmen Anbieter vor. Bei Microsoft besteht z. B. sehr große Unsicherheit über den Umfang der Lizensierung, weil nur kryptische Abkürzungen auf den Rechnungen stehen. Beim Cloud-Anbieter Zoho besteht zwar ein auf den ersten Blick klares user-basiertes Lizenzmodell, das aber beliebig weit aufgeweicht wird, um zusätzliche Einnahmen zu generieren. Zusätzliche Felder, E-Mails, Reports, ja selbst Tags müssen extra bezahlt werden. SAP schließlich bietet für sein Cloud-Angebot fast 1.200 verschiedene, teilweise gesondert bepreiste Services an (Bild 1).

Aus diesem Grund lohnt es sich ab einem gewissen Lizenzvolumen durchaus, spezielle Lizenzberatungen in Anspruch zu nehmen. Diese warnen auch vor Unterlizensierung, was insbesondere ein Problem darstellt, wenn für den Nachkauf dieser Lizenzen nicht mehr die vereinbarten Rabatte gelten, sondern der volle Listenpreis zu entrichten ist.